ARCHIV FÜR AUTOBAHN- UND STRASSENGESCHICHTE

Asphalt, Beton & Stein | Brücken & Tunnel

Die Reichsautobahnbrücken bei Helmstedt

Bei Helmstedt verlässt die Autobahn die mitteldeutsche Ebene westlich von Magdeburg und gelangt in das Gebiet des Lappwaldes, welches beim Bau wegen seines geomorphologisch unterschiedlich gearteten Untergrundes den Ingenieuren viel abverlangte. Dabei waren zwei Täler, von Helmstedt nordostwärts gehend, mit Talbrücken zu überwinden: Das Maschtal und das Brunnental. Über die Brücken wurde in verschiedenen zeitgenössischen Fachzeitschriften referiert. So enthält die Zeitschrift DIE STRASSE 2 (1935), Heft 20 einen Aufsatz über die Strecke und die Brückenbauwerke und schreibt:

"... Zwei Täler, die diese Stadt mit dem Bergwald verbinden, werden durch fein abgewogene Talbrücken überschritten. ..."

Der Zement Verlag Berlin gab 1937 eine Schrift unter dem Titel "Neues Bauen in Eisenbeton" heraus. Diese enthält einen Aufsatz von Karl Schaechterle unter dem Titel "Die Gestaltung der Eisenbetonbrücken und Bauwerke der Reichsautobahnen" und nimmt darin u.a. Bezug auf die beiden Bogenscheibenbrücken bei Helmstedt.

Maschtalbrücke 3
Bild 16 zeigt die skizzierte Brücke über das Maschtal, Bild 17 die Brücke über das Brunnental aus vorgenannter Schrift.

Die Zeitschrift DER BAUINGENIEUR, 17 (1936) H. 21/22, S. 195-198 enthält einen Aufsatz von K. v. Scanzoni mit dem Titel "Die Autobahnbrücke über das Maschtal bei Helmstedt". Paul Hafen verzeichnet diesen Aufsatz in seinem Werk "Das Schrifttum über die deutschen Autobahnen" und fasst den Inhalt wie folgt zusammen:

"Die Autobahn führt in 17 m Höhe auf acht Halbkreisbögen von je 12 m Lichtweite in einer Gesamtlänge von 136 m über das Tal. Um eine schlauchartige Wirkung tiefer Gewölbe zu vermeiden, wurde das Bauwerk in zwei Hälften mit einem Zwischenlichtband von 4,70 m Breite geteilt. Die beiden Brückenhälften wurden als Bogenscheibenbrücken mit je vier Scheiben von 0,30 m Stärke und unten geschlossener Laibung mit drei Gelenken ausgebildet. Diese Brücke ist der konstruktive Vorgänger der unmittelbar benachbarten Brunnentalbrücke, die ebenfalls als Bogenreihe ausgebildet ist, aber je Überbau nur zwei Bogenscheiben aufweist und eine unten offene Laibung besitzt."

Quelle: Hafen, P.: Forschungsarbeiten aus dem Straßenwesen Neue Folge, Band 19, Ferd. Dümmlers Verlag, Bonn u. w., 1956 [261 57] S. 314

Maschtalbrücke 1
Die Autobahnbrücke über das Maschtal bei Helmstedt. (Zeitgen. Postkarte)

Ebenfalls in DER BAUINGENIEUR, 18 (1937) H. 9/10, S. 98-103 veröffentlicht v. Scanzoni einen Aufsatz mit dem Titel "Die Autobahnbrücke über das Brunnental bei Helmstedt". Dazu schreibt Paul Hafen:

"Zwei vollständig getrennte Überbauten aus Stahlbeton, die als Bogenscheibenbrücken (Dreigelenkbogen) mit 25-28 m Spannweite ausgebildet wurden. Je Überbau zwei Bogenscheiben. Stärke der Bogenscheiben 0,63 m. Pfeilverhältnis 1:3. Die Brückenkonstruktion zeigt höchste Ausnutzung aller Konstruktionsteile."
Quelle: wie vor, [261 61] S. 314

Maschtalbrücke 2
BAB A2, Brunnentalbrücke. Quelle: Asphalt und Teer, 38 (1938), H. 13, 30. März 1938, S. 193
Entgegen der Formulierung zum Bild überquert die Brücke das Brunnental bei Helmstedt.


Weitere Literaturangaben bei Paul Hafen "Das Schrifttum über die deutschen Autobahnen" der Reihe "Forschungsarbeiten aus dem Straßenwesen, Neue Folge, Band 19":

245 26, S. 283:   Brunnentalbrücke bei Helmstedt
252 13, S. 285:   Talbrücke Helmstedt
252 29, S. 298:   Brunnen, Talbrücke Helmstedt
269 07, S. 342:   Talübergang Helmstedt, Bild
269 12, S. 343:   Maschtalbrücke bei Helmstedt