Die Autobahn Berliner Ring - München überquert in ihrem Verlauf mehrere größere Ströme und Flüsse. Einige, wie beispielsweise die Saalebrücke bei Hirschberg, reichen als Talbrücken von einem Hang hinüber zum anderen. Andere, wie die im Folgenden behandelte Brücke über die Elbe bei Vockerode, müssen nicht nur den Fluss selber überspannen. Das Elbetal im Bereich Dessau - Lutherstadt Wittenberg bildet eine breite Niederung. Diese wird im Süden von der Leipziger Tieflandsbucht und im Norden von den Höhen des Fläming begrenzt. Die Elbe ist einer der wenigen deutschen Flüsse, die in ihrem Verlauf naturbelassen sind und deren Überschwemmungsgebiete rechts und links der Flusslaufes bei der Überführung durch ein Brückenbauwerk den zusätzlichen Bau von Vorlandbrücken erfordern. Von der Höhe des Fläminghanges bei Coswig/Elbe herunterkommend, verläuft die BAB A9 bis zur Elbe auf einem Damm. Ebenfalls geht der Verlauf auf einem Damm weiter, da südlich der Elbe noch ein größeres Feuchtgebiet mit mehreren kleinen Wasserläufen sowie die Mulde zu überqueren sind. Am Ende des Zweiten Weltkrieges glaubte man, den Vormarsch der alliierten Truppen durch die Sprengung verkehrswichtiger Bauwerke aufhalten zu können. So wurde auch die Autobahnbrücke bei Vockerode Opfer der wahnwitzigen Idee vom Endsieg. Abb. 1: Die abgestürzten Vorland-Überbauten der Elbebrücke Vockerode. Im Vordergrund sind erste eingerammte Pfähle zu erkennen, welche das Hubgerüst zum Heben der Brückenteile aufnehmen sollen. |
Wie das Verkehrsproblem des Elbeübergangs in den ersten Monaten nach dem Krieg gelöst wurde, wird in dem Buch "Unsere Straßen" des TRANSPRESS VEB Verlag für Verkehrswesen, 1963, beschrieben. Dort heißt es im Abschnitt "Entwicklung des Straßenbrückenbaues", Teil "Menschen und Brücken nach dem Hitler-Chaos" (die Nummern aller Abbildungen sind identisch mit den im Artikel genannten):
Abb. 2 (a bis e): Autobahnbrücke über die Elbe bei Vockerode.
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Quellenverzeichnis:Neuber, Hans.: Unsere StraßenEin Überblick über die Entwicklung des Straßenwesens in der Deutschen Demokratischen Republik TRANSPRESS VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1963 Manuskript abgeschlossen am 31. 3. 1962, Herausgeber: Ministerium für Verkehrswesen, Hauptverwaltung Straßenwesen
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H. Schneider, Naumburg (Saale) 2012 |