Der 8. Mai 2013 war für die Stadtbezirke Berlin-Neukölln und Berlin-Treptow bedeutsam, zumindest, was die Entwicklung der Straßenverkehrswege anbelangt. An diesem Tag erfolgte der Erste Spatenstich für die Verlängerung des Berliner Innenstadtringes der Bundesautobahn A100. Offiziell begann der Bau der Verlängerung vom bisherigen Endpunkt des südlichen Ringes, der Anschlussstelle Grenzallee Die Erschließung Berlins durch ein Netz von gut ausgebauten Straßen gehört nicht erst seit den 1930er Jahren zum innerstädtischen Verkehrskonzept Berlins. Bereits im 19. Jahrhundert regten weitsichtige Bürger an, das Zusammenwachsen der ständig größer werdenden Siedlungen, welche heute das Berliner Stadtgebiet bilden, durch einen netzartigen Verkehrswegebau zu befördern. In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts waren Planung und Baubeginn von vier Autobahn-Innenstadtringen Teil der Neugestaltung Berlins zur Weltstadt "Germania". Das Ziel heutiger Verkehrsplaner ist es, die seit den fünfziger Jahren ständig gewachsene Strecke der nunmehr BAB A100 genannten Autobahn über Treptow und die Spreequerung hinaus nach Pankow fortzusetzen und letztendlich im Norden der Stadt den Innenstadtring zu schließen. Wie bei allen großen Verkehrsprojekten, gibt es auch beim Ausbau der A100 Bürger, welche die Notwendigkeit einer als Autobahn gestalteten Strecke anzweifeln. Sofern dem Zweifel Argumente zugrunde liegen, reichen diese von der Infragestellung solcher Kennziffern wie Verkehrsaufkommen und -entwicklung bis zur Prognose eintretender Umweltschäden. Auch Gutachten und Gegengutachten werden erstellt, wobei die Formulierung der Aufgabenstellung für solche Untersuchungen oftmals viel über das künftige inhaltliche Ergebnis aussagt. Unter dieser Schlagzeile veröffentlichte die Bildzeitung am 21. April 2008 einen Bericht von Hildburg Bruns. Darin wurde die nächste Etappe des Weiterbaues der A100 nach der für den 23. Mai 2008 vorgesehenen Verkehrsfreigabe bis zum AD Berlin-Neukölln (AS Grenzallee), beschrieben. Diese nächste Etappe ist die Verlängerung vom AD Neukölln bis zur AS Treptower Park. Im Bild-Bericht kommen auch Bürger zu Wort, für die diese nächste Etappe teilweise einschneidende Veränderungen mit sich bringen wird. Das Planfeststellungsverfahren für die Verlängerung bis zum Treptower Park begann, einem Bericht der Märkischen Oderzeitung vom 28. Februar 2009 zufolge, am 9. März 2009. Ziel war, mit den Bauarbeiten im Jahre 2011 zu beginnen und eine Verkehrsfreigabe 2017 zu erreichen. Doch das Für und Wider zum Projekt ging nicht nur quer durch die Bevölkerung sondern auch durch die politischen Parteien als die Entscheidungsträger für Verkehrsbauvorhaben. Zahlreiche Artikel in der Presse zitieren die Meinungen, welche oftmals auch von reinem parteipolitischen Kalkül geprägt erscheinen. Am 8. Mai 2013 war es endlich soweit: Im Beisein hoher Prominenz des Bundes, des Berliner Senats und der Wirtschaft, erfolgte der Erste Spatenstich zur Verlängerung der A100. Ansprachen wurden vom Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Peter Ramsauer (CSU) und vom Senator für Stadtentwicklung und Umwelt Michael Müller (SPD) gehalten. Da ablehnende Meinungen zu diesem oder zu ähnlichen Vorhaben nicht immer nur mit sachlichen und verbalen Argumenten vorgetragen werden, war das Gelände, auf dem die kleine Spatenstichfeier begangen wurde, weiträumig gegen Störungen abgesichert worden. |
Text: H. Schneider (Naumburg), H.-W. Schmidt (Berlin) Fotos: H.-W. Schmidt (Berlin) |