Archiv für Autobahn- und Straßengeschichte

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BAB A4: Ausbau bei Friedewald

Im Bereich zwischen Eisenach und Kirchheimer Dreieck verläuft die Trasse der Bundesautobahn A4 durch ein stark gegliedertes Terrain mit Bergen und Senken sowie teilweise in Tälern, welche Kurven mit engen Radien erfordern. Vielleicht war das auch einer der Gründe, warum dieses Stück nur teilweise fertig gestellt worden war, als der Bau der Reichsautobahn kriegsbedingt eingestellt werden musste.

Nachdem in den ersten Jahren nach dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik die fehlenden Brücken hergestellt waren und die bestehende Trasse dort, wo es möglich war, von zwei auf drei Spuren je Richtungsfahrbahn ertüchtigt wurde, wird gegenwärtig der noch fehlende Teil einer "radikalen Verjüngungskur" unterzogen. Größere Teile der Strecke erhalten eine völlig neue Trassierung, um enge Kurvenradien sowie steile Anstiege/Abfahrten zu vermeiden und den heute geltenden Bau- und Verkehrssicherheitsbestimmungen anzupassen.

Über die Fertigstellung eines Teiles informierte Hessen mobil am 27.11.2014 in einer Pressemitteilung, welche nachfolgend mit freundlicher Genehmigung wiedergegeben wird.


Schotten / Bad Hersfeld / Friedewald:
Ausbau der BAB 4 - Wichtiges Etappenziel im Bauabschnitt "Friedewald" erreicht

27.11.2014 - Pressemitteilung

Beim Ausbau der A 4 zwischen "Wildeck/Obersuhl" und dem Kirchheimer Dreieck ist nunmehr ein wichtiges Etappenziel pünktlich erreicht. Im Bauabschnitt "Friedewald", der sich zwischen den beiden Anschlussstellen (AS) "Bad Hersfeld" und "Friedewald" erstreckt, wurde heute ein Teilstück auf neuer Trasse übergeben und damit die Talbrücke „Großer Kessel“ auf einer Hälfte für beide Fahrtrichtungen in Betrieb genommen.

Die seit heute befahrbare Talbrücke ging Anfang 2013 in Bau. Die neue 290 Meter lange Spannbeton-Brücke ersetzt die bestehende bereits 75 Jahre alte Talbrücke, die der steigenden Verkehrsbelastung nicht mehr gewachsen war. Noch in diesem Jahr kann nun mit dem Teilrückbau der alten Trasse einschl. der Talbrücken Siebenborn und Großer Kessel begonnen werden.

Die vorhandene Autobahn wurde bereits in den dreißiger Jahren erstellt. Durch den Fall der innerdeutschen Grenze hat sich die BAB 4 zu einer der wichtigsten Verkehrsverbindungen in West-Ost-Richtung entwickelt. Mit der Grenzöffnung sind daher auch die Verkehrsmengen sehr stark angestiegen. Die hohe Verkehrsbelastung und langsam fahrender Schwerverkehr an den Steigungsstrecken hatten zuvor die Sicherheit auch in diesem Teilabschnitt beeinträchtigt, so dass immer häufiger gefährliche Verkehrssituationen, Unfälle und Staus entstanden. Ein grundhafter Ausbau der Autobahn war daher zwingend erforderlich.

Der Bauabschnitt "Friedewald" beginnt auf Höhe der „Talsenke Sorga“ und endet am „Parkplatz Nadelöhr“. Mit den Straßenbauarbeiten wurde im August 2013 begonnen. Die BAB erhielt in diesem Bereich einen frostsicheren Ausbau mit einer Erneuerung aller Fahrbahnschichten bis zum Erdplanum. Neben der Erneuerung werden darüber hinaus beidseitig durchgehende Standstreifen sowie in den Steigungsstrecken ein zusätzlicher Fahrstreifen realisiert. Bisher wurden bereits ca. 400.000 m³ von insgesamt erforderlichen 600.000 m³ Boden bewegt und 50.000m² von 180.000 m² neuer Asphaltdecke eingebaut.

Die Bauarbeiten werden während der gesamten Bauzeit unter Aufrechterhaltung des Verkehrs ausgeführt. Hierfür sind 17 verschiedene Bauphasen mit über 30 Verkehrsführungen erforderlich. Die Fertigstellung des gesamten Bauabschnitts "Friedewald" ist im Frühjahr 2016 geplant. Die Kosten für den Bauabschnitt Friedewald belaufen sich insgesamt auf rund 60 Mio. Euro und werden von der Bundesrepublik Deutschland getragen. Durch diese Investition kann nicht nur eine Erhöhung der Verkehrssicherheit, sondern auch der Verkehrsqualität, vor allem im Bereich der Steigungsstrecken, erzielt werden.

Pressestelle: Hessen Mobil - Osthessen
Pressesprecher: Daniela Czirjak
Telefon: 06044/609 136, Fax: 06044/609 215


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