![]() Dienstgebäude der AM Weißenfels. Aufnahme ca. 1940. Quelle: Bonatz/Wehner: Reichsautobahn-Straßenmeistereien, Volk und Reich Verlag, Berlin Prag Wien, 1942, S. 102 |
Die Autobahnmeisterei Weißenfels des Leipziger Architekten Männicke ist eine der in den ersten Jahren des Reichsautobahnbaus errichteten "Straßenmeistereien" (SM), wie diese Autobahn-Nebenanlagen bis 1945 genannt wurden. Welche Rolle sie für das geplante System betreuender RAB-Meistereien hatte, zeigt sich daran, dass in einschlägigen Fachzeitschriften, wie z. B. "Der RAB Straßenmeister", die SM Weißenfels immer wieder genannt wird. So enthält das Heft 3 vom März 1940 einen Aufsatz unter dem Titel
Im Heft 6 vom Juni 1940 wird gemeldet
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![]() Die ursprünglichen Hochbauten der SM Weißenfels bestanden aus dem Dienstgebäude und einer großen Halle. In dieser waren auch die nebenstehend abgebildeten Werkstatträume untergebracht. Dr. Wehner, Verfasser der Aufsatzreihe "Wir planen Straßenmeistereien", schreibt im Heft 3 (1940) der Zeitschrift "Der RAB Straßenmeister" auf Seite 8: "Die Werkstatt wird, um gutes Tageslicht zu erhalten, stets an einem Ende der Fahrzeughalle angeordnet. Unter den Fenstern der Giebelseite der Halle, die eine Brüstungshöhe von 1,10 Meter bis 1,20 Meter erhalten, ist die Werkbank angebracht. Die Fußböden in Werkstatt und Schmiede werden in Hartholzpflaster auf Unterbeton hergestellt. In der Mittellinie der Werkstatt ist eine abdeckbare Untersuchungsgrube von 95 Zentimeter Breite, 1,40 Meter Tiefe und einer Gesamtlänge von 10,50 Meter einschließlich der Treppen an beiden Seiten angeordnet. In der Längsrichtung der Werkstatt ist eine Laufkatze für 1500 kg Tragkraft mit Handflaschenzug vorgesehen." Zu diesem zitierten und weiterem Text enthält der Aufsatz auch die hier wiedergegebene Abbildung sowie mehrere Fotos. Außerhalb des eigentlichen Betriebsgeländes wurden vier Einfamilienhäuser errichtet.
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![]() Das Dienstgebäude der AM Weißenfels im Jahre 2011 |
Im Jahre 2011 präsentiert sich die nunmehrige Autobahnmeisterei Weißenfels als ein sehr gut ausgerüsteter Betrieb, der den umfangreichen Aufgaben auf der stark frequentierte Bundesautobahn A9 in Mitteldeutschland voll gewappnet ist. |
![]() Abbildung links: Mittelbau des Dienstgebäudes. Bonatz/Wehner schreiben in ihrem Buch "Reichsautobahn-Straßenmeistereien"1: "... Das Dienstgebäude hat gute Haltung. Die Eckquader des Aufbaues hören nach unten etwas unmotiviert auf. Ein etwas breiterer Mittelbau, der mit 1 m Vorsprung die Eckquader nach unten leitete, wäre besser." Am linken Bildrand der Aufnahme von 1940 ist eines der vier Siedlungshäuser zu sehen, wie sie zur Erbauungszeit der Straßenmeistereien grundsätzlich dazu gehörten. Auf der nachfolgenden Aufnahme von 2001 ist dieses Haus gleichfalls zu sehen. |
![]() Der Südgiebel des Dienstgebäudes mit einem der vier Häuser, welche ehemals für die Bediensteten der SM erbaut worden waren. |
In einem sehr gepflegten Zustand präsentiert sich die Halle, die neben dem Dienstgebäude gleichfalls zu den Ursprungsbauten der SM gehört. Sie enthielt zur Erbauungszeit neben den Stellplätzen für Fahrzeuge und anderes rollendes Werkzeug noch abgeteilte Räume für handwerliche Arbeiten zur Wartung der RAB-Anlagen. Bonatz/Wehner schreiben in o.a. Buch über die archtektonische Lösung:
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Ein Rundgang um das Gelände der Autobahnmeisterei zeigt die Bauwerke, die in den Jahren nach 1945 errichtet wurden und die hohe Leistungsfähigkeit des Betriebes gewährleisten. |
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Haben diese Häuser bereits ein Alter von fast 70 Jahren? Die Fassaden weisen hinsichtlich der Fenstereinteilung noch die gleiche Gestaltung auf wie Mitte der 30er Jahre des 20. Jahrh. |
Text und Foto: H. Schneider, Naumburg/Saale 2011 Das AfASG dank der Autobahnmeisterei Weißenfels für die freundliche Unterstützung bei der inhaltlichen Gestaltung dieser Webseite |
Schrifttum, Informationen, Karten:
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