Senkrecht stehende Quader von ca. 80 cm Höhe und einer Grundfläche von ca. 30 x 30 cm zu beiden Seiten einer Straße.

Mit der Zunahme des Kraftverkehrs und den steigenden Geschwindigkeiten wurden vielfach Überlegungen angestellt, wie dem Kraftfahrer der Straßenverlauf und die Straßenbegrenzung optisch sowohl bei Tag als auch bei Nacht vermittelt werden kann. Als ein Weg wurde die Aufstellung von Abweissteinen gesehen, wobei an diese bestimmte Anforderungen hinsichtlich der Position am Straßenrand und der farblichen Gestaltung gestellt wurden. Eine Zementsorte mit sehr guten reflektierenden Eigenschaften war die Marke "Dyckerhoff Weiss". Um die Sichtbarkeit bei unsichtigen Verhältnissen (Nebel, Nacht) zu erhöhen, sollen Abweissteine mit Rückstrahlern ausgerüstet sein, deren Farbe davon abhängt, ob der Stein in einer Kurve oder an einer Geraden steht.

Eingedenk der Erkenntnis, dass die Gefahr für Kraftfahrzeuginsassen beim Zusammenstoß mit einem Abweisstein unter der auf einer Autobahn möglichen hohen Geschwindigkeit nur schadensvergrößernd sein würde, wurden die Reichsautobahnen nicht mit Abweissteinen, sondern mit Leitpfosten, sog. Richtungszeichen, markiert. Wenngleich auch diese noch aus Beton bestanden, war ihr Querschnitt nur noch halb so groß wie der von Abweissteinen.

Beobachtung der Abweissteine durch den Fahrer. Quelle: Die Straße, 2. Jahrg. (1935), Heft 2, S. 58

Seit Einführung der RAL 1937 gehören diese Steine zu den Verkehrsleiteinrichtungen und werden als Leitsteine bezeichnet.

Schrifttum:

Liese, A.: "Die Abweissteine an den Straßen"
in Die Straße, 2. Jahrg. (1935), Heft 2, S. 57-59 (1 Skizze)
Inhalt: Bedeutung der Verwendung von Abweissteinen. Anforderungen hinsichtlich Aufstellung, Anstrich und Beleuchtung.