ARCHIV FÜR AUTOBAHN- UND STRASSENGESCHICHTE

Asphalt, Beton & Stein | Bau, Betrieb & Verkehr

Streckenbeeinflussungsanlagen

Mittels Streckenbeeinflussungsanlagen gelingt es, die Kapazität von hoch belasteten Autobahnen in Spitzenzeiten zu erhöhen, so dass Staus vermieden oder zumindest reduziert werden können. Auf der A 5 im Bereich Reiskirchen - Homberg (Ohm) wurde am 8. Februar 2013 vom Hessische Verkehrsminister Florian Rentsch, Staatssekretär Rainer Bomba (Bundesverkehrsministerium) und Hessens Verkehrsstaatssekretär Steffen Saebisch eine weitere Anlage in Betrieb genommen. Die erste Anlage war bereits Ende 2010 zwischen dem Gambacher Kreuz und der AS Friedberg freigeschaltet worden.

Die Gesamtkosten der Maßnahme beliefen sich auf rund 4,4 Millionen Euro. Finanziert wurde sie durch den Bund im Rahmen des Projektplans Straßenverkehrstelematik. Mit der Inbetriebnahme wird nunmehr der Verkehr hessenweit auf rund 240 Kilometern Autobahn gesteuert (siehe Übersicht der Anlagen). Die Installation der Anlage erfolgte binnen eines Jahres durch Hessen Mobil – Straßen- und Verkehrsmanagement.

Streckenbeeinflussungsanlagen tragen zur Staureduzierung bei, warnen Autofahrer frühzeitig vor kritischen Situationen, senken die Unfallzahlen und erhöhen damit vor allem die Verkehrssicherheit deutlich.

Die A 5 weist mit bis zu 144.000 Kfz/24h die höchste Verkehrsbelastung im Rhein-Main-Gebiet auf. Sie ist Teil einer wichtigen deutschen und europäischen Nord-Süd-Verbindung (Hamburg - Frankfurt - Basel) und hat neben dem Fernverkehr auch eine enorme regionale Bedeutung.

Mit der neuen Streckenbeeinflussungsanlage wird der Verkehr künftig auf 20 Kilometern im Abschnitt zwischen Reiskirchen und Homberg (Ohm) gesteuert. Gefahrenstellen in diesem Streckenabschnitt waren insbesondere staubedingt, da der Bereichen unübersichtliche Kuppen und Kurven aufweist sowie hohe Geschwindigkeitsdifferenzen zwischen Schwerverkehr und Pkw in Steigungsstrecken mitsich bringt. Mit der neuen Anlage können nun automatisch variable Geschwindigkeitsbeschränkungen, Stauwarnungen oder Überholverbote angezeigt werden. Zudem können die Operatoren der Verkehrszentrale Hessen (VZH), von wo aus die Steuerung der Anlage auf Basis der aktuellen Verkehrslage rund um die Uhr erfolgt, vor Unfällen, Pannen oder Baustellen warnen. Die Anlage soll für eine optimale Auslastung der vorhandenen Verkehrsinfrastruktur sorgen und damit einen spürbaren Beitrag zur Verbesserung der Mobilität in Hessen leisten.

Das Projekt ist Teil der Initiative "Staufreies Hessen", mit der sich das Land seit 2003 für eine stetige Verbesserung des Verkehrsflusses auf Hessens Straßen einsetzt.

Übersicht der Anlagen in Hessen
Übersicht der Anlagen in Hessen
H. Schneider, Naumburg (Saale), 6/2019
nach einer Pressemeldung von Hessen Mobil Straßen- und Verkehrsmanagement vom 08.02.2013