Der Sommerweg ist ein unbefestigter, aber für den Verkehr vorgesehener Streifen neben einer befestigten Straße. Er ist gewöhnlich als Randstreifen der Fahrbahn oder als getrennter Weg neben der Straße ausgeführt. Die befestigte Fahrbahn wurde als Steinbahn bezeichnet. Diese hatte eine Breite zwischen 4 und 5,6 m, der Sommerweg hatte eine solche von 2,5 bis 3 m. Die Breiten waren je nach Land im Deutschen Reich teilweise sehr unterschiedlich. In den süddeutschen Ländern finden sich keine Sommerwege. Dafür hatten die Straßen eine größere Gesamtbreite. |
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Verkehrssituation um 1925 |
Sommerwege sind in erster Linie für Fußgänger, Reiter und von Pferden oder Vieh gezogene Fuhrwerke vorgesehen. Kraftfahrzeuge nutzen den Sommerweg nur, um andere Verkehrsteilnehmer zu überholen oder einem entgegenkommenden auszuweichen. Dies erfordert eine Breite des Sommerwegs von 2 bis 3 m. Der Sommerweg besteht meist aus Sand, Schutt oder Erde, wobei es bei geringem Verkehr auch zur Bildung eines Bewuchses kommen kann. |
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Gepflasterte Straße mit typischem Sommerweg |
Viele Fernstraßen hatten bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhundert hinein einen Sommerweg. Der Ausbau der Straßen infolge des veränderten Verkehrs (kaum noch Fuhrwerke, Luftbereifung der Fahrzeuge, Zunahme der Kraftfahrzeuge u.a.) bedingte die zunehmende Einbeziehung der Sommerwege in den befestigten Fahrbahnenbereich. Heute findet man Sommerwege meist nur noch an Straßen untergeordneter Bedeutung, vorwiegend im ländlichen Bereich. Ein schönes Beispiel für eine heute noch in sehr gutem Zustand befindliche Straße mit anliegendem Sommerweg ist bei Droysig im Burgenlandkreis vorhanden.
![]() Ortsverbindungsstraße bei Droysig im Burgenlandkreis © Martin Ruppmann, 6/2014 |
SchrifttumQuelle: Hafen, P. "Das Schrifttum über die deutschen Autobahnen",Ferdinand Dümmlers Verlag, 1956
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H. Schneider, Naumburg (Saale), 3/2012; 1/2021
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