![]() Die Gründung erfolgte am 07.04.1927. Vorsitzender war Dr.-Ing. Heilmann. Gegenstand des Vereins war die Förderung einer schnellen Straßenverbindung zwischen den Städten Leipzig und Halle als Nur-Autostraße. Das nebenstehend abgebildete Heft 6 aus der Reihe "Leipziger Verkehr und Verkehrspolitik" schreibt in einer Art Protokollnotiz: "Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Leipzig und verfolgt satzungsmäßig den Zweck, 'im Rahmen einer Vorbereitungsgesellschaft alle Arbeiten zu leisten, welche in technischer, wirtschaftlicher, finanzieller, verkehrspolitischer und werbischer Hinsicht zur Prüfung der Durchführbarkeit und zur Vorbereitung der Ausführung der Kraftwagenbahn Leipzig - Halle geeignet und erforderlich sind'." Es waren insbesondere die Wirtschaftskreise der Städte Halle und Leipzig, die eine schnelle und für die Kraftwagen der 1920er Jahre taugliche Straßenverbindung zwischen ihren Städten forderten. So kam es am 7. April 1927 im Weißen Saal des Zoologischen Gartens Leipzig zu einem Vortrag des Hallenser Stadtbaurates Prof. Dr.-Ing. Heilmann über Notwendigkeiten, Anforderungen und Möglichkeiten für eine Kraftwagenbahn zwischen Halle und Leipzig. Da zum Zeitpunkt der Vereinsgründung und des auf der Gründungstagung gehaltenen Vortrages bereits das Projekt einer Nur-Autostraße München - Leipzig - Berlin im Gespräch war, gab es seitens Prof. Heilmann Überlegungen, ob im Bereich Leipzig/Halle ein Teil beider Projekte als gemeinsames Streckenstück verlaufen könne. ![]() Im Vortrag gezeigte Skizze des möglichen Verlaufs der Kraftwagenbahn zwischen Halle und Leipzig. Quelle: Leipziger Verkehr und Verkehrspolitik, Heft 6 (1927), S. 18
Gedanken für Straßenverbindungen, auf denen ausschließlich von Motorkraft getriebene Fahrzeuge verkehren sollte, wurden zu dieser Zeit in vielen wirtschaftlich starken Gebieten Deutschlands geäußert, wobei die organisatorische Form und die Tiefe, mit der ein Projekt bearbeitet wurde, unterschiedlich waren. Straßenverbindungen im Sinne von Kraftwagenbahnen wurden zwischen München und dem Starnberger See, München - Augsburg, Mannheim - Heidelberg, Frankfurt - Wiesbaden, Hamburg - Lübeck, Berlin - eipzig - Mpnchen und Köln - Düsseldorf gefordert. Am weitesten gingen dabei der Verein für die Schaffung einer Straßenverbindung zwischen den Hansestädten und Basel, die HAFRABA, voran. Den Zuhörern des Vortrages, Vertretern Hallenser und Leipziger Automobilverbände, wurde als ein nicht unwesentlicher Vorteil der vorgesehenen Kraftwagenbahn deren Eignung als Einfahr- und Rennstrecke erläutert. Die vor allem im Freistaat Sachsen, zu dem Leipzig gehörte, ansässige Kraftwagenindustrie könne auf der neuen Bahn ihre Fahrzeuge einfahren und prüfen. Der Redner scheute sich dabei auch nicht, die Bedeutung der neuen Straße mit der des Nürburgrings zu vergleichen. Die Idee der LEHA hat ihre Verwirklichung im Bau der RAB Leipzig-Engelsdorf - Halle-Peißen gefunden. Diese ist heute Teilstück BAB A14 (Wismar) - Schwerin - Magdeburg - Halle - Leipzig - AD Nossen (BAB A4). Wie von der Leha vorgesehen, wurde das Schkeuditzer Kreuz als Kleeblatt ausgeführt. Bei Rukwied heißt es darüber: "Für die Kreuzungsstelle Schkeuditz wurde die Kleeblattform, die von einem Schweizer Schlosserlehrling erfunden wurde, gewählt und damit zum ersten Male in Deutschland verwirklicht." Auch erwähnt der Autor Bedingungen, die wahrscheinlich in der Ausschreibung des für die Leha-Strecke ausgerufenen Wettbewerbs gestanden hatten: "Die Teilnehmer an dem Wettbewerb des Leha-Planes haben sich noch mit dem Problem abgemüht, wie die Einmündungen in die beiden Städte zu gestalten sind, als Verteilerkreis oder dergleichen. Diese Frage ist durch die typische Anordnung der Anschlussstellen überholt. Ebensowenig Sorge macht uns heute die Beleuchtungsfrage, weil sie vorläufig für die freie Strecke einfach nicht besteht." ![]() RAB Halle-Peißen - Leipzig-Engelsdorf. Quelle: Die Straße, 3. Jahrg. (1936), Heft 8
Schrifttum, Informationen, Karten:
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H. Schneider, Naumburg (Saale), 11/2012
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