Strecke 91: Mehrere Treffer bei alliierten Luftangriffen auf Köln beschädigen die Rheinbrücke Köln-Rodenkirchen. Am 28. Januar trifft eine Bombe das unterstromige Kabel, woraufhin die Brücke einstürzt.
Alliierte Luftaufnahme des Kölner Stadtteils Marienburg mit der zerstörten Rodenkirchener Brücke
Februar 1945
22.02.1945
"Anordnung über den Radfahrverkehr auf den Reichsautobahnen" durch den Generalinspektor für den deutschen Straßenverkehr.
März 1945
März 1945
Strecke 38: Sprengung der Lautertalbrücke (heute BAB A6).
18.03.1945
Strecke 31: Sprengung der Wiedbachtalbrücke bei Neustadt (Wied) durch die deutsche Wehrmacht.
Die Wiedbachtalbrücke bei Neustadt (Wied)
19.03.1945
Befehl des Reichskanzlers Hitler zur "Zerstörung aller militärischen, Verkehrs-, Nachrichten-, Industrie- und Versorgungsanlagen sowie Sachwerte innerhalb des Reichsgebietes ..." Begründet wurde diese "Taktik der verbrannten Erde" damit, dass bei einem bevorstehenden Vormarsch der Wehrmacht und dem Zurückweichen der Alliierten diese sowieso jegliche deutschen Anlagen und Werte zerstören würden. Die Durchführung des Befehls lag bei den militärischen Kommandobehörden für alle militärischen Objekte und bei den Gauleitern und Reichsverteidigungskommissaren für alle Industrie- und Versorgungsanlagen sowie sonstigen Sachwerten. Jederman war dazu verpflichtet, die Umsetzung des Befehls zu unterstützen.
Anmerkungen: Die Zerstörung der Brücken und anderer baulicher Objekte der Reichsautobahnen in den letzten Kriegsmonaten gehen auf diese als "Nero-Befehl" in die Geschichte eingegangene Weisung zurück. Trotz Androhung der Todesstrafe gab es mutige Menschen, die sich diesem Zerstörungsbefehl widersetzten, indem sie Sprengladungen entschärften oder solche gar nicht erst installierten.
Strecke 42: Sprengung der Franzosenschluchtbrücke durch die deutsche Wehrmacht.
Die gesprengte Franzosenschluchtbrücke. Quelle: AM Kirchheim/Teck
20.03.1945
R47: Sprengung der Nibelungenbrücke in Worms durch die deutsche Wehrmacht. Die Vorlandbrücken, die Senkkastengründungen der Strompfeiler und die beiden Brückentürme blieben erhalten.
Die Nibelungenbrücke Worms war im Jahre 1900 durch die Maschinenbau AG Nürnberg mit Grün & Bilfinger Mannheim errichtet worden, welche den Zuschlag der Ausschreibung von 1895 gewonnen hatten.
26.03.1945
Strecke 31: Sprengung der Lahnbrücke bei Limburg durch die deutsche Wehrmacht. Die 240 m lange Lücke (7 der 13 Bögen) wurde 1949 durch eine Notbrücke der Reichsbahn geschlossen.
Die Lahnbrücke bei Limburg mit der Notbrücke als Folge der Kriegszerstörung
Strecke 31: Sprengung der ab 1936 erbauten Aubachtalbrücke durch die deutsche Wehrmacht.
April 1945
April 1945
Strecke 42: Sprengung der Überführung der B10 über die Strecke 42 (RAB Ulm - Stuttgart), Km 123,950 durch die deutsche Wehrmacht. Die Brücke wird 1949 als Spannbetonbrücke mit Fertigteilträgern wieder aufgebaut, im Jahre 1976 jedoch anlässlich des vierspurigen Ausbaues der B10 abgebrochen.
03.04.1945
K 147: Sprengung der im Jahre 1907 errichteten Brücke über die Fulda bei Grebenau (heute Vogelsbergkreis) durch die deutsche Wehrmacht.
05.04.1945
Strecke 27: Sprengung der Werratalbrücke Hedemünden (Hannoversch Münden) durch die deutsche Wehrmacht.
Die RAB-Brücke bei Siebenlehn soll gesprengt werden. Rudolf Ehrlich, der Wirt des nahe der Brücke gelegenen Gasthauses "Huthaus", kann den mit der Brückensprengung beauftragten Soldaten überzeugen, ihm die Lage der Sprengkammern zu nennen. Die Sprengvorrichtung konnte dadurch rechtzeitig unschädlich gemacht und so die Autobahnbrücke vor der Zerstörung bewahrt werden. Herr Ehrlich verstarb am 24. März 1951 im Alter von 67 Jahren.
10.04.1945
Strecke 67/BAB A9: Sprengung der Brücke "Thüringer Tor" im Zuge der Landstraße Naumburg - Gösen - Eisenberg/Th. durch Angehörige des Volkssturms.
11.04.1945
Strecke 80: Sprengung der Saalebrücke bei Jena-Göschwitz durch die deutsche Wehrmacht.
Saalebrücke Jena-Göschwitz.
13.04.1945
Strecke 4: Sprengung der Elbebrücke bei Hohenwarthe durch die deutsche Wehrmacht.
14.04.1945
Strecke 67: Sprengung der Saalebrücke bei Hirschberg durch die deutsche Wehrmacht.
Halle/Saale: Sprengung des Hauptbogens der Giebichensteinbrücke im Stadtgebiet durch die deutsche Wehrmacht.
Die Brücke war 1928 gebaut worden und wird erst 1949 wieder für den Verkehr freigegeben.
Die Giebichensteinbrücke dient zwar nicht der Überführung einer Bundesfernstraße oder Autobahn über die Saale, dennoch hat sie als einer der wichtigsten Saaleübergänge im Halleschen Stadtgebiet eine große Bedeutung für den Verkehr.
Giebichensteinbrücke in Halle mit den Pfeilerfiguren von Gerhard Marcks. Foto: H. Schneider, 10/2014
Alsleben: Sprengung des 2. Bogens der Saalebrücke auf der Stadtseite.
Die Brücke stellte "eine Pionierleistung für den späteren Spannbetonbrückenbau dar und gilt als Unikat für diese Konstruktionsform" (zitiert a. d. Qu.).
Saalebrücke Alsleben. Quelle: Der Bauingenieur Jg. 24 (1949) H. 9, S. 276
15.04.1945
Strecke 68: Teilsprengung der Pegnitzbrücke bei Lauf durch die deutsche Wehrmacht.
16.04.1945
Strecke 84: Sprengung der Göltzschzalbrücke bei Weißensand durch die deutsche Wehrmacht.
Göltzschtalbrücke Weißensand. Architekt: Hans Freese. Quelle: Neue Deutsche Baukunst, Verlag Volk und Reich (1941), S. 94
17.04.1945
Strecke 73: Sprengung der Spreebrücke über die Abgottschlucht bei Oehna (heute zur Gemeinde Teichnitz und somit zur Stadt Bautzen gehörig) durch die deutsche Wehrmacht.
Strecke 42: Sprengung des Sulzbachviadukts durch die deutsche Wehrmacht.
Sulzbachtalbrücke im Bau. Erbaut von: Maschinenfabrik Esslingen, Esslingen a. N. Quelle: Die Strasse 3 (1936), H. 19, S. 4 (Anzeigenteil)
20.04.1945
B14: Sprengung des Murrtalviadukts bei Backnang durch die deutsche Wehrmacht.
Gesamtansicht des Murrtalviadukts Quelle: Die Bautechnik 17. Jg. (1939), H. 6 S. 82
Strecke 42: Sprengung des Aichelbergviadukts durch die deutsche Wehrmacht auf einer Länge von 106 m.
B191: Zerstörung der Elbe-Straßen- und -Eisenbahnbrücke bei Dömitz bei einem Luftangriff.
Die Straßenbrücke über die Elbe bei Dömitz.
Bildquelle: Werbeanzeige der Unternehmung C. H. Jucho, Dortmund in: Die Strasse 3 (1936), H. 14, Anzeigenteil S. 4
Die zwischen 1945 bis zum fertigen Neubau 1992 bestehende Ruine der Dömitzer Brücke über die Elbe
Bildquelle: Fotosammlung der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr
R6/R96: Sprengung der Kronprinzenbrücke Bautzen durch die deutsche Wehrmacht. Die Stadt war zur Festung erklärt worden, weshalb alle 17 Brücken im Stadtgebiet der Zerstörung zum Opfer fielen.
Strecke 83: Sprengung der Brücke über das Tal der Kleinen Striegis durch die deutsche Wehrmacht.
Strecke 58 (heute BAB A12): Gegen 16:00 Uhr Sprengung der Brücke über den Dehmsee durch die deutsche Wehrmacht (nach einem Erlebnisbericht eines der Beteiligten).
Besetzung der Autobahnmeisterei Greding (gelegen an der heutigen BAB A9) durch amerikanische Truppen. Die Oberste Bauleitung der Reichsautobahnen war von Nürnberg dorthin verzogen.
25.04.1945
Die deutsche Wehrmacht zerstört die Donaubrücke bei Leipheim durch Sprengung von zwei Bögen der westlichen und drei Bögen der östlichen Fahrbahnhälfte sowie eines Pfeilers.
Bild der zerstörten Brücke aus Richtung Süden. Ganz links im Bild zu sehen ist ein Teil der hölzernen Behelfsbrücke, über die der komplette Autobahnverkehr lief. Zeitrahmen der Aufnahme: September/Oktober 1945 Das AfASG hat sich leider erfolglos bemüht, Urheber und Rechteinhaber dieses Bildes ausfindig zu machen. Es erkennt jederzeit evtl. geltend gemachte Rechte bei Nachweis und entsprechend unseren Möglichkeiten an. Wir danken Herrn J. Peschke, welcher uns das Bild aus seiner Sammlung zur Verfügung stellte.
B87: Sprengung des großen Flussbogens der 1878/80 erbauten Elbebrücke in Torgau. Dies geschah nur wenige Stunden vor dem Zusammentreffen amerikanischer und sowjetischer Soldaten an dieser Stelle.
Der als Aussichtspunkt gestaltete Rest des westlichen Widerlagers der Brücke trägt eine Erinnerungstafel zur Brückengeschichte.
28.04.1945
Strecke 69: Sprengung der Holledaubrücke durch die deutsche Wehrmacht.
Mai 1945
01.05.1945
R96 (heute B96): Sprengung der Ziegelgrabenbrücke des Rügendamms zwischen Stralsund und der Insel Rügen durch die deutsche Wehrmacht.
Die Ziegelgrabenbrücke zur Insel Rügen. Quelle: Die Strasse, 2 (1935), H. 15, S. 542
03.05.1945
R96 (heute B96): Sprengung der Strelasundbrücke des Rügendamms zwischen Stralsund und der Insel Rügen durch die deutsche Wehrmacht. Die Eisenbahnbrücke war am 5. Oktober 1936 dem Betrieb übergeben worden, die StraBenbrücke wenige Wochen später fertig.
07.05.1945
Sprengung der Görlitzer Neißebrücken durch die deutsche Wehrmacht.
Juli 1945
14.07.1945
Gründung der Gesellschaft "Deutsche Autobahnen, Direktion und Oberste Bauleitung Berlin" mit Sitz in Berlin-Schöneberg. Dies erfolgte auf Anregung von Schönleben. Die Leitung hatte der Ingenieur Hermann Kunde (1903-1961).
Anm.: Kunde arbeitete bis Juli 1959 im Bundesverkehrsministerium. Er wurde im Mai 1961 vom Amtsgericht Bonn wegen schwerer passiver Bestechung und Betrugs zu drei Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt. Bevor er die Strafe angetreten hatte, verstarb er infolge eines Gehirnschlags.
Befehl der SMAD über die Bildung von Zentralverwaltungen in der SBZ.
August 1945
01.08.1945
Bildung der Zentralverwaltung des Verkehrs auf der Grundlage der Weisung der SMAD vom 27.Juli 1945 über die Schaffung dieser Kommandostruktur.
Stehling, Heinz: "Die Entwicklung des Straßenwesens in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands und der Deutschen Demokratischen Republik 1945 - 1989"
September 1945
17.09.1945
Erweiterung der Zentralverwaltung des Verkehrs in der SBZ um eine Generaldirektion für Kraftverkehr und Straßenwesen auf Weisung der SMAD. In dieser Struktur arbeiteten vorwiegend Mitarbeiter aus dem Personalbestand der von Hermann Kunde geleiteten Gesellschaft "Deutsche Autobahnen". Kunde wurde Leiter der Direktion Straßenwesen in der SBZ. Bis Kriegsende war er im Reichsautobahnstab bei Fritz Todt, dem Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen, tätig gewesen.
Anm. 1: Eine andere Quelle Stehling, H.: "Die Entwicklung des Straßenwesens in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands und der Deutschen Demokratischen Republik 1945 - 1989", FGSV Heft 8, Kirschbaum Verlag, 1992, S. 11 nennt den 8. September als Datum.
Anm. 2: Kunde wechselte im Herbst 1947 in die Unterabteilung Straßenbau im Verkehrsausschuss des Verwaltungsrates des Vereinigten Wirtschaftsgebiets. Dieses umfasste die amerikanische und die britische Besatzungszone in Deutschland. Nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland stieg er beim ersten Bundesminister für Verkehr, Hans-Christoph Seebohm, alsbald in eine führende Position innerhalb des Ministeriums auf (siehe Beiträge in Straße und Autobahn Jg. 1950).
Stehling, Heinz: "Die Entwicklung des Straßenwesens in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands und der Deutschen Demokratischen Republik 1945 - 1989"
Oktober 1945
15.10.1945
Das Bauunternehmen Stöhr beginnt mit der Beräumung des Flussbettes der Donau von den Trümmern der Brücke bei Leipheim.
Die Arbeiten werden bis zum 15. Juli 1946 dauern.
21.10.1945
Saalebrücke Alsleben: Verkehrsfreigabe nach Herstellung der Schäden infolge der Sprengung am 14. April 1945.
Saalebrücke Alsleben. Quelle: Der Bauingenieur Jg. 24 (1949) H. 9, S. 276
30.10.1945
Der Befehl Nr. 124 der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland bestimmt, dass alle Tankstellen in der sowjetischen Besatzungszone unter behördliche Aufsicht zu stellen sind (Sequestration).
November 1945
23.11.1945
Anweisung an die Straßenmeistereien, wie die wegen einer gesprengten Brücke erforderlichen Wechsel auf den von einer Notbrücke bedienten Fahrstreifen abzusichern sind. Dem Schreiben ist eine Skizze beigefügt
Schreiben des Brandenburgischen Provinzial-Straßenbauamtes, 301/1 R, zur Sicherung von Fahrbahnwechseln nebst Skizze. Quelle: Historischer Bestand 015
Dezember 1945
05.12.1945
Hinweise an die Straßenmeistereien, welche Streckenabschnitte bei Winterwetter besonders gefährdet sind. Beigefügt ist ein Muster, wie die Beobachtungen am Ende des Winters, spätestens am 1. Mai 1946 vorzulegen sind.
Schreiben des Brandenburgischen Provinzial-Straßenbauamtes, 301/6 R, zum Straßenwetterdienst. Quelle: Historischer Bestand 015
07.12.1945
Anweisung an die Straßenmeistereien, monatlich, beginnend mit dem 1. Januar 1946, den Zustand jeglicher Brücken in ihrem Bereich einschließlich dem von Anfahrtswegen, Brückenrampen sowie Umgehungswegen zu eventuellen Notbrücken mitzuteilen.
Schreiben des Brandenburgischen Provinzial-Straßenbauamtes, 303/3 L, an die Straßenmeister. Quelle: Historischer Bestand 015
10.12.1945
Aufforderung des Brandenburgischen Provinzial-Straßenbauamtes an die RAB-Straßenmeistereien zur fernmündlichen Wahrnehmung des Straßenwetterdienstes. Zu melden sind der Zustand einzelner RAB-Strecken, der Gesamtzustand im Bauamtsbezirk sowie der Zustand einzelner Strecken von Reichs- und Landstraßen, sobald auf ihnen der Verkehr in stärkerem Maße erschwert ist.
Schreiben des Brandenburgischen Provinzial-Straßenbauamtes, 301/6 R, zum Straßenwetterdienst. Quelle: Historischer Bestand 015
13.12.1945
Information an das Brandenburgische Provinzial-Straßenbauamt, dass die RAB-Straßenmeisterei auf Anordnung des Provinzialdirektors Tockuss übernommen wurde. Ansprechpartner für die an den Rangsdorfer Bereich grenzenden Meistereien ist Herr Wordell.
Schreiben an das Brandenburgischen Provinzial-Straßenbauamtes, 307/3 A. Quelle: Historischer Bestand 015
Die RAB-Straßenmeistereien werden in einem Schreiben der Provinzial-Straßenbauverwaltung Brandenburg (Herr Tockuss) aufgefordert, die Realisierung von Fernsprechanschlüssen der Straßenmeistereien zu beschleunigen.
Schreiben der Brandenburgischen Provinzialverwaltung.Quelle: Historischer Bestand 015
21.12.1945
Das Brandenburgische Provinzial-Straßenbauamt fordert alle Straßenmeistereien auf, vergebene Aufträge zur Lieferung von Holzschneepflügen mit den Angaben Lieferfirma und Kosten zu melden.
Schreiben des Brandenburgischen Provinzial-Straßenbauamtes, 301/6 R. Quelle: Historischer Bestand 015
Zusammenstellung: H. Schneider, Redaktion Naumburg (Saale) des AfASG, 1/2020