Beschluss der Bundesregierung zum Lückenschluss bei grenzüberschreitenden Verkehrswegen: "Maßnahmen im Zuge der Bundesfernstraßen im Bereich der Grenzübergangsstellen zur DDR, die infolge der nach dem 9. November 1989 wirksam gewordenen Erleichterungen im Reiseverkehr dringlich geworden sind".
Angaben zur Informationsquelle:
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09.01.1990
Die im Gespräch zwischen Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl und dem Ministerpräsidenten der Regierung der DDR bei ihrem Treffen am 19. un 20. Dezember 1989 vereinbarte Schaffung einer Kommission "Verkehrswege" trifft sich zu ihrer konstituierenden Sitzung in Berlin. Teilnehmer sind Staatssekretär Dr. Wilhelm Knittel (Bonn), DDR-Verkehrsminister Heinrich Scholz, der Chef der Länderverkehrsministerkonferenz Senator Konrad Kunick (Bremen), Staatsminister Lang (Bayern), Vertreter des Senats von Berlin-West und weitere Mitarbeiter beider Verkehrs- und Finanzministerien an.
Weiteres im Schrifttum:
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März 1990
15.03.1990
Auftrag zur Verbreiterung der Rheinbrücke Köln-Rodenkirchen im Zuge der BAB A4. Die Erweiterung sollte äußerlich der vorhandenen Brücke in wesentlichen Merkmalen gleichen.
April 1990
03.04.1990
BAB A4: Baubeginn für das einstreifige Provisorium "Richelsdorfer Z" und den Umbau der Anschlussstelle Wommen.
09.04.1990
LJE: Das Bundeskabinet beschließt die Durchführung von 17 "Verkehrsprojekten Deutsche Einheit" und deren Einstufung als vordringlichen Bedarf. Sieben dieser Projekte betreffen den Aus- bzw. Neubau von Bundesautobahnen.
Mai 1990
03.05.1990
LJE: Die Kommission "Verkehrswege" macht erste Vorschläge zu notwendigen Lückenschlüssen, zum Nachholebedarf und zusätzlichem Ausbaubedarf für das Fernstraßennetz.
Weiteres im Schrifttum:
Juni 1990
01.06.1990
Org: Die Zeitung "ABK Blickpunkt", 20. Jg. - Nr. 11/1990, das Organ der SED-Betriebs-Parteileitung im VEB Autobahnbaukombinat Magdeburg, erscheint mit seiner letzten Ausgabe. Die Erscheinungsweise war 14tägig, der Preis betrug 10 Pfennig (DDR).
Anmerkung: Das AfASG besitzt diese letzte Ausgabe der Zeitung, die 469. (Sign. AfASG: F027004). In einem "Abschied an die Leser" ist davon die Rede, Redakteure und Korrespondenten informierten die Leser auf insgesamt 3762 Seiten seit Beginn der Herausgabe. Ein Nachrechnen ergibt für das Erscheinen der Erstausgabe mutmaßlich den Juni 1972. In der Archivale "Autobahnbaukombinat 1964 - 1990", Beitrag zur Geschichte eines Baukombinats der DDR (Sign. AfASG B122004, S. 4) gibt der Autor "1970" als Jahr des Ersterscheinens der Zeitung an.
13.06.1990
BAB A4: Verkehrsfreigabe der A4 im Bereich des Thüringer Zipfels zwischen den Anschlussstellen Obersuhl und Wommen als einstreifiges Provisorium auf der Südfahrbahn. Die fehlende Weihetalbrücke wird auf dem sog. "Richesldorfer Z" umfahren.
27.06.1990
Schreiben an die Betriebsteile Dessau, Rangsdorf, Malchow, Dresden und Legefeld zur Veränderung der Zielangabe "Berlin - Hauptstadt der DDR" auf den Autobahnschildern. Laut Weisung des Staatssekretärs Dr. Rohde solle unverzüglich auf allen Schildern bei der Zielangabe "Berlin" die Zusatzbezeichnung "Hauptstadt der DDR" mit blauer Oracalfolie abgedeckt werden. Auf den 16. 7. 1990 sei als spätesten Abschlusstermin zu orientieren.
30.06.1990
Am Abend vor der Einführung der Deutschen Mark in der DDR werden die Grenzkontrollen an der Grenzübergangsstelle Hirschberg/Rudolphstein (BAB A9) für immer eingestellt.
Juli 1990
01.07.1990
Auf Beschluss der Landesregierung des Freistaates Thüringen wird das Autobahnamt Thüringen mit Sitz in Erfurt gebildet.
BAB A10: Schließung der Verkaufsstellen Intershop im Bereich der Tank- und Rastanlage Michendorf.
Einstellung der Personenkontrollen auf den Transitwegen zwischen den beiden deutschen Staaten. Wegfall der Visagebühren in innerdeutschen Verkehr.
08.07.1990
BAB A8: Verkehrsübergabe der Maßnahme "Neubau" des Streckenabschnitts AS Aichelberg – T+R Gruibingen. Damit sind der steile Albaufstieg über das Aichelbergviadukt und die im weiteren Verlauf folgenden Kurven mit teilweise sehr engen Radien beseitigt. Vorerst ist jedoch nur eine Fahrbahn fertig.
22.07.1990
DDR: Die Volkskammer beschließt das Länderwiedereinführungsgesetz, mit dem die bis 1952 existierenden Bundesländer Mecklenburg-Vorpommer, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen wieder gegründet werden. Das ursprünglich vorgesehene Inkrafttreten zum 14. Oktober 1990 wurde durch den Beitritt der DDR zum Bundesgebiet per 3. Oktober 1990 vorgezogen.
31.07.1990
BAB A72: Vereinbarung DDR und der BRD über Einzelheiten und Aufteilung der Arbeiten zwischen dem Autobahnamt Sachsen und der Autobahndirektion Nordbayern bei der Vollendung und Rekonstruktion der damaligen A722 (bis 1995 geltende Bezeichnung in der BRD) und der A8 (bis 1995 geltende Bezeichnung in der DDR).
Oktober 1990
03.10.1990
Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) zum Geltungsbereich des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland (inoffiz. BRD). Basis dieses als faktische deutsche Wiedervereinigung anzusehenden politischen Vorgangs waren der zwischen der DDR und der BRD geschlossene Vertrag (Einigungsvertrag) und die Zustimmung der Alliierten Mächte Sowjetunion, Vereinigte Staaten von Amerika, Frankreich und Königreich Großbritanien und Nordirland.
Mit Bildung der (sog. Neuen) Bundesländer Mecklenburg-Vorpommer, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen gehen die Unterhaltung und der Bau von Bundesautobahnen an die Länder über. In den Bundesländern werden Autobahnämter gegründet. Diese erhalten aus der Außenstelle Halle/Peißen der Autobahndirektion Berlin das für die zu betreuenden Streckenabschnitte geltende, bisher zentral gelagerte Archivgut.
19.10.1990
BAB A9: Schwerer Verkehrsunfall im Bereich der Münchberger Senke mit 10 Toten und über einhundert Verletzten. Im Bereich zwischen den Anschlussstellen Münchberg-Nord und Münchberg-Süd bildete sich am frühen Morgen plötzlich dichter Nebel. Dadurch kam es zu einer Verkettung von Auffahrunfällen.
Abfahrt in die Münchberger Senke, kurz vor der Anschlussstelle Münchberg-Nord. Der hinter dem Vorwegweiser für Autobahnausfahrt (Zeichen 449 StVO) sichtbare Bereich der A9 führt über die von 1998 bis 2000 erbaute Spannbetonbrücke, mit der die Trasse nunmehr 18 m über dem Talboden verläuft. Foto: H. Schneider, 12/2019
23.10.1990
Eröffnung des Deutschen Straßenmuseums im alten Zeughaus der ehem. Festung in Germersheim (Rheinland-Pfalz).
Dezember 1990
13.12.1990
BAB A8: Verkehrsübergabe der 2. Fahrbahn der Maßnahme "Neubau" des Streckenabschnitts AS Aichelberg – T+R Gruibingen.
17.12.1990
BAB A14: Einleitung des Raumordnungsverfahrens für den Bau der Teilstrecke Magdeburg - Halle. Da das Gesamtvorhaben im Ergebnis der Anhörungsberatungen sich mit den Zielen der Raumordnung und Landesplanung des Landes Sachsen-Anhalt in weitgehender Übereinstimmung befand, konnte das Raumordnungsverfahren mit einer Beurteilung
des Landes bereits im Juli 1991 abgeschlossen werden. Die Strecke wurde am 30.11.2000, um 14:00 Uhr in ihrer Gesamtheit für den Verkehr freigegeben.
Angaben zur Informationsquelle:
27.12.1990
Erster Entwurf eines Konzeptes mit der Bezeichnung „Verkehrsachsen Deutsche Einheit“. Es bestand aus 17 hochrangigen Verkehrsprojekten von Schiene, Straße und Wasserstraße auf der Basis einer nur sehr groben Kostenschätzung.
Angaben zur Informationsquelle:
Zeitzeuge des Jahres 1990
PKW Audi 100 / Typ 44 C4, Baujahr 7/1990. Auto des Jahres 1983, Bauzeit des Typ 44 von 1982 bis 1991. Oldtimertreffen Naumburg (Saale), 18.05.2019. Foto: H. Schneider
Zusammenstellung: H. Schneider, Redaktion Naumburg (Saale) des AfASG, 12/2019