BAB A8: Beginn des Abbruchs des Aichelbergviadukts nachdem von 1986 bis 1990 der Albaufstieg der BAB A8 ab der AS Aichelberg sowie die Streckenführung bis zur T+R-Anlage Gruibingen verändert worden war. Um die Bewohner der unmittelbar neben dem Viadukt befindlichen Ortschaft Aichelberg vor den mit einem Brückenabbruch einhergehenden Belastungen weitgehend zu schützen, wird nicht gesprengt, sondern mit hydraulich arbeitenden Betonzangen, Meißel und Fallbirne gearbeitet. Das Abbruchmaterial wird nach Trennung der Bestandteile für andere Zwecke des Straßen- und Landschaftsbaus wiederverwendet.
06.01.1992
BAB A17: Das Autobahnamt Sachsen beauftragt eine Planungsgemeinschaft mit der Gesamtuntersuchung einer Autobahn-Verbindung zwischen Sachsen und Böhmen.
Im Ergebnis einer Untersuchung wird am 30.07.1992 festgestellt, dass nur eine stadtnahe Variante in der Nähe von Dresden, jedoch nicht östlich der Elbe, sinnvoll ist.
Daraufhin fasst der Landtag Sachsen am 3. November 1993 einen Beschluss zur Fortführung der Planungen in einem Korridor zwischen Freiberg im Westen und der Elbe im Osten.
Februar
11.02.1992
BAB A72: Vereinbarung zwischen dem sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit und der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern. Sie besagt, dass Planung und Bauvorbereitung vom Autobahnamt Sachsen wahrzunehmen sind, die Autobahndirektion Nordbayern zeichnet für die Baudurchführung verantwortlich. Da alle Planungs- und Bauvorbereitungsunterlagen sowie die rechtlichen Voraussetzungen gegeben sind, kann noch 1992 mit dem Bau begonnen werden.
Mai
21.05.1992
BAB A8: Sprengung der alten Franzosenschluchtbrücke nachdem von 1986 bis 1990 der Albaufstieg der BAB A8 ab der AS Aichelberg sowie die Streckenführung bis zur T+R-Anlage Gruibingen verändert worden war. Die Brücke wurde mit 1200 exakt verteilten Bohrlöchern versehen und darin die Sprengladungen platziert. Nach der Sprengung werden die Trümmer mit Spezial-Betonzangen, Metallschere, Meißel und Crusher zerkleinert. Die Bestandteile (Beton, Bitumen, Metall) werden für verschienene Einsatzfälle wiederverwendet.
Die Franzosenschluchtbrücke auf einer Postkarte (um 1938) Verlag A. Weber, Stuttgart
31.05.1992
BAB A115: Zuführung der ehemaligen Grenzübergangsstelle Drewitz an das Bundesvermögensamt.
Juni
03.06.1992
BAB A72: Verkehrsfreigabe der ersten Fahrbahn des 3,8 km langen Abschnitts AD Bayerisches Vogtland – AS Hof-Nord der Bundesautobahn Hof – Chemnitz.
Die Brücke über die Weiße Elster bei Pirk im Jahre 2018. Foto: Dr. R. Ruppmann, AfASG
BAB A72: Verkehrsfreigabe der ersten Fahrbahn des 9,4 km langen Abschnitts Saalebrücke – Landesgrenze der Bundesautobahn Hof – Chemnitz.
Treppenturm der Brücke über die Saale im Jahre 2018. Foto: Dr. R. Ruppmann, AfASG
Juli
13.07.1992
BAB A72: Verkehrsfreigabe der Teilstrecke Kleinzöbern bis Heinersgrün mit einer Länge von 4,4 km.
15.07.1992
LJE: Verabschiedung des Bundesverkehrswegeplans 1992 (BVWP '92).
18.07.1992
BAB A4: Sprengung von 5 Pfeilern der 1938 begonnenen Weihetalbrücke (auch als Richelsdorfer Talbrücke bezeichnet). Lediglich 2 alte Pfeiler wurden zur Erinnerung erhalten.
Die Weihetalbrücke im Jahre 2015. Foto: H. Schneider, AfASG
23.07.1992
NBE: Vertrag zwischen einem deutsch-französischen Konsortium, bestehend aus der Societé Nationale elf Aquitaine, der Thyssen Handelsunion und der Deutschen SB-Kauf AG mit der Treuhandanstalt über die Absicht zum Verkauf der Leuna Raffinerie und der Minol AG an das Konsortium.
August
31.08.1992
BAB A15: Erster Spatenstich für den vierspurigen Ausbau der A15 zwischen dem AD Spreewald und Forst. Die Strecke war bis dahin nur zweispurig, da der Bau im September 1940 kriegsbedingt eingestellt worden war.
Zustand des Bauwerks 0 Ü4 im Jahre 1990. Rechts im Hintergrund: Schornsteine des ehemaligen Kraftwerks Lübbenau. Quelle: Dr.-Ing. H. Krumnow: "Beitrag zur Baugeschichte der Bundesautobahn A 15 (Spreewalddreieck – Forst)", 2004. Wiedergabe mit freundl. Genehmigung des Autors.
September
22.09.1992
BAB A72: Verkehrsfreigabe der zweiten Fahrbahn zwischen den Anschlussstellen Plauen-Süd und AS Pirk mit einer Länge von 4,8 km.
Oktober
02.10.1992
BAB A72: Verkehrsfreigabe der nördlichen Fahrbahn der 635 m langen Elstertalbrücke bei Pirk im Zuge der Freigabe der ersten Fahrbahn AS Pirk bis Kleinzöbern der Bundesautobahn Hof – Chemnitz.
Dezember
07.12.1992
BAB A60: Verkehrsfreigabe der zweiten Fahrbahn auf der Teilstrecke zwischen den Anschlussstellen Prüm und Bitburg mit einer Länge von 17,1 km.
15.12.1992
BAB A9: Verkehrsfreigabe des rekonstruierten und auf 2x3 Fahrspuren erweiterten Hermsdorfer Kreuzes in Thüringen.
Das Hermsdorfer Kreuz aus Richtung West gesehen. Bildquelle: Die Strasse, 22 (1974), Heft 11, S. 444. Wiedergabe der Luftaufnahme mit freundl. Genehmigung des Fotografen Lothar Willmann (Berlin)
18.12.1992
B191: Verkehrsfreigabe der wieder aufgebauten Brücke über die Elbe bei Dömitz.
Die Brücke war zwischen 1934 und 1936 erbaut, jedoch am 20. April 1945 bei einem Luftangriff zerstört worden. Ihr Wiederaufbau war der erste Brückenneubau über die Elbe nach der politischen Wende in der DDR.
Straßenbrücke der B191 über die Elbe bei Dömitz am 5. Februar 2012. Foto: Niteshift, via Wikipedia, Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Elbebrücke Dömitz Abbildung - Dokumentation anlässlich der Verkehrsfreigabe am 18. Dezember 1992
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21.12.1992
BAB A2: "Der Ausbau der Bundesautobahn A2 von zwei auf sechs Spuren hat gestern bei Magdeburg begonnen. Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Horst Rehberger (FDP) nahm den ersten Spatenstich an einer 1937 errichteten Autobahnbrücke vor. Insgesamt wird eine 322 km lange Strecke von Berlin bis Hannover ausgebaut."
Anmerkung: Gemeint ist in diesem Zitat aus der Märkischen Oderzeitung (MOZ) vom 22.12.1992 der Ausbau von 2 x 2 auf 2 x 3 Fahrspuren.
Zusammenstellung: H. Schneider, Redaktion Naumburg (Saale) des AfASG, 5/2020