ARCHIV FÜR AUTOBAHN- UND STRASSENGESCHICHTE

Geschichte & Verwaltung | Historischer Kalender

Ereignisse des Jahres 1941

     

                                


Januar 1941

Januar 1941
  • In der Sm Reiskirchen werden für Bauarbeiten und zur Winterwartung Kriegsgefangene eingesetzt. Für die Unterbringung wurde ein zwischen dem Verwaltungsgebäude und den Garagen befindlicher Geräteschuppen hergerichtet.


01.01.1941
  • LJE: Die Reichsautobahnen, bisher ein Zweigunternehmen der Deutschen Reichsbahn, werden dem Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen unmittelbart unterstellt.

    RAB-D: RAB V Og 638 v. 10.12.1940: "Vereinbarung über die Reichsautobahnen"   

    GI: 2052-77 v. 24.12.1940: "Neuorganisation der Reichsautobahnen"   


07.01.1941
  • Sm Rangsdorf: Das neue Dienstgebäude wird bezogen.

    Rangsdorf
    Dienstgebäude der AM Rangsdorf. Foto: H.-W. Schmidt, 2008
  • Sm Eisenach: Das neue Dienstgebäude wird bezogen.

    AM Eisenach
    Dienstgebäude der Sm Eisenach, heute Sitz des die Höselbergumfahrung (Teil der BAB A4) betreibenden Unternehmens Via Solutions Thüringen GmbH & Co. KG (VST). Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.

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März 1941

11.03.1941
  • LJE: Erlass einer Verordnung, welche alle arbeitsfähigen Bürgerinnen und Bürger Luxemburgs zu Dienstleistungen im "Reich" verpflichtet. Damit wurde das Sytem nationalsozialistischer Zwangsarbeit auch auf das okkupierte Luxemburg und seine Bewohner ausgedehnt.

    Schmitt-Kölzer, W.: Bau der "Reichsautobahn" in der Eifel (1939-1941/42)   


31.03.1941
  • Stilllegung des Autobahn-Schnellverkehrs auf der Strecke Stuttgart - Ulm.


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April 1941

April 1941
  • Fertigstellung des dritten Wohnhauses in der Sm Gramzow.

  • Bezug eines weiteren Wohnhauses in der Sm Hermsdorf.

  • Sm Siegsdorf: Das neue Splittsilo wird in Betrieb genommen.


03.04.1941
  • Formelle Übertragung der Befugnisse eines Reichsministers auf den GI.


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Mai 1941

23.05.1941
  • Einführung eines obligatorischen Reichsarbeitsdienstes (RAD) für Jugendliche des okupierten Luxemburg. Betroffen sind junge Menschen im Alter von 17 bis 25 Jahre.

    Die Anordnung ist veröffentlicht im Verordnungsblatt Luxemburg 1941, S. 232.

    Schmitt-Kölzer, W.: Bau der "Reichsautobahn" in der Eifel (1939-1941/42)   


26.05.1941
  • Baufreigabe für die RAB-Strecke Posen - Kalisch - Litzmannstadt.

    Die Freigabe erfolgt mit Schreiben 24 Iw Bln 264 v. 26.05.1941, unterzeichnet von Carl Schnell. Kalisch ist lt. Wikipedia eine Stadt in Polen, Woiwodschaft Großpolen, ca. 100 km von Poznan und Łódź entfernt.

    Strecke Posen-Kalisch-Litzmannstadt
    Ausschnitt aus "Der deutsche Osten und Polen", Verlag Velhagen und Klasing in Bielefeld und Leipzig, o. Dtm. Eingezeicnet ist der Grenzverlauf ( - - - )zwischen Deutschland und Polen von 1918

29.05.1941
  • Reichsautobahngesetz (RGBl I S. 313) tritt in Kraft

    Das Gesetz und die am gleichen Tag erlassene Durchführungsverordnung schreiben bisher geltendes Recht wie den Status des Unternehmens "Reichsautobahnen" als ein Zweigunternehmen der Deutschen Reichsbahn fest, erheben aber gleichzeitig die Dienststellen in den Rang von Reichsbehörden. Auch die Kompetenz des Generalinspektors für das deutsche Straßenwesen (GI) bezüglich der Linienführung, Ausgestaltung und Planfeststellung der RABen wird bestätigt u.a.m.


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Juni 1941

Juni 1941
  • Das erste fertiggestellte Doppelwohnhaus in der Sm Niemegk wird bezogen

    Nie
    Die beiden zur AM Niemegk gehörenden Doppelwohnhäuser.
    Foto: H. Schneider, 2011
  • Bezug des sechsten Wohnhauses in der Sm Hermsdorf.

  • Sm Montabaur: Die neue Gerätehalle wird in Betrieb genommen


01.06.1941
  • Fusion der Gesellschaft für Tankholzgewinnung und Holzabfallverwertung (GFT) und der Generatorkraft Aktiengesellschaft für feste Kraftstoffe (GK). Der gemeinsame Name lautet 'Generatorkraft A.G. für Tankholz und andere feste Generatorkraftstoffe'.


17.06.1941
  • Zum Ende des zweiten Kurses für Reichsautobahn-Straßenmeister in der Gendarmerieschule Schönwalde bei Berlin nimmt Ministerialdirektor Schönleben die Schlussbesichtigung ab, bei der die Teilnehmer erstmals in ihrer neuen Dienstuniform erschienen. Damit wird die zunächst probeweise Einführung einer Uniform für die RAB-Mitarbeiter obligatorisch. Inhalt des Kurses waren Einzel-, Gruppen-, Schieß- und Zugausbildung.

    RAB-Meister
    Reichsautobahn-Straßenmeister im Ausbildungslehrgang
    Foto: Generalinspektion (W. Kobierowski)

18.06.1941
  • "Die Autobahnverwaltung wünscht »dringend einen Austausch« der auf den Baustellen im Warthegau beschäftigten 500 Juden: »Die Juden sind aus dem Ghetto Litzmannstadt zugewiesen worden, aber größtenteils krank und seuchengefährlich. Erstrebt wird ein Austausch mit Polen.«"32

    32 Tätigkeitsbericht der UWZ-Außenstelle Grätz, zit. im Schreiben der UWZ Posen vom 24.07.1941; AGK, UWZ/P/146, Bl. 70

    Zitiert aus Aly, G.: "Endlösung", S. Fischer Verlag GmbH,
    Frankfurt a.M., 1995 einschl. der Fn. 32
    UWZ - Umwandererzentralstelle,
    AKZ - Archiwum Głownej Komisji Badania Zbrodni Hitlerowskich w Polsce (Archiv der Hauptkommission zur Untersuchung der hitleristischen Verbrechen, Warschau)

  • Bezug des sechsten Wohnhauses in der Sm Hermsdorf.

  • Sm Montabaur: Die neue Gerätehalle wird in Betrieb genommen


26.06.1941
  • Das letzte Teilstück zur Verbindung des Berliner Rings mit der AVUS im Bereich von Nikolassee wird freigegeben.


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Juli

29.07.1941
  • Per Erlass wird ein Generalinspektor zur Führung und Neuordnung des Energieausbaues und der Energie- und Wasserwirtschaft bestellt. Der Generalinspektor hat die Stellung und Befugnisse eines Reichs- und preußischen Ministers. Die Behörde ist Oberste Reichsbehörde und Oberste preußische Landesbehörde. Zum ersten Generalinspektor für Wasser und Energie wird der Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen Dr. Todt ernannt.

    Bekanntmachung
    Bekanntmachung der Ernennung in der Zeitschrift Die Strasse 8 (1941, H. 19/20, S. 335

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August 1941

01.08.1941
  • Das Wohnhaus Nr. 1 der Sm Fürstenwalde wird vom Mitarbeiter der Straßenmeisterei Wilke bezogen.


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September 1941

September 1941
  • Das Dienstgebäude der Straßenmeisterei Erkner ist fertigtgestellt, sodass das Wohnhaus Nr. 3 für die Verwendung zu Wohnzwecken freigezogen werden kann. Ebenso kann der Straßenmeister Holzapfel seine im Dienstgebäude befindliche Wohnung beziehen.

    Dg
    Das Dienstgebäude der Straßenmeisterei ab 1941

06.09.1941
  • Errichtung der BAR Smolensk mit der Postadresse "Dienststelle Feldpost-Nr. 47 951" Es wird extra darauf hingewiesen, dass in der Adresse nicht "Bauleitung RAB" angegeben werden darf. Mit der Leitung wird ein Dipl.-Ing. Karpe beauftragt.


14.09.1941
  • "1. Spatenstich" für die RAB von Deutschland nach Dänemark bei Fehmarn ("Vogelfluglinie").

    Die Arbeiten begannen auf der Insel Fehmarn mit den Reden der Offiziellen und einer symbolischen Fahrt der von Todt gesteuerten Feldbahn mit Aushubmaterial (eine zweite Feldbahn, die Verkehrsminister Dorpmüller steuern sollte, bekam dieser nicht in Gang). Danach begab man sich nach Dänemark, um dort den ersten Spatenstich zu zelebrieren.

    1. Spatenstich für die BAB vom Festland zur Insel Fehmarn


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Oktober 1941

Okt. 1941
  • In der OBR Berlin wird die neue Straßenmeisterei Saarmund eingerichtet. Die Geschäfte führt Sm Georg Hausherr. Die Postanschrift lautet "Post langerwisch über Michendorf (Mark). Fernspr.: Michendorf 561".


01.10.1941
  • Sm Niemegk: Das zweite Doppelwohnhaus wird bezogen

    Niemegk
    AM Niemegk, Gartenseite eines Wohnhauses.
    Foto: H. Schneider, 2011

  • Eine neue Fassung der "Vorläufigen Richtlinien für den Entwurf von Straßenmeistereien" ersetzt die am 25.04.1940 eingeführte Richtlinie vom 01.04.1940. "Die Richtlinien sollen allgemeine Grundsätze für die Ortswahl, Gesamtanordnung und bauliche Einzeldurchbildung geben." Auch zu den Aufgaben der Sm u.a. Fragen im Zusammenhang mit der Tätigkeit dieser Nebenanlagen zur RAB enthalten die Richtlinien Ausführungen.


09.10.1941
  • Strecke 144: Genehmigung des Abzweigs der Strecke 144 Gleiwitz - Krakau bei Klüschau (Bau-km 141,8, Betriebs-km 448) und Baufreigabe der Teilstrecke Gleiwitz - Kattowitz.


21.10.1941
  • Verkehrsfreigabe der Brücke in Köln-Rodenkirchen im Zuge der Strecke 91, Teil der heutigen BAB A4.

    Köln-Rodenk.

    Zerstörung der Rheinbrücke Köln-Rodenkirchen beim alliierten Luftangriff auf Köln


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Dezember 1941

Dezember 1941
  • Sm Breslau: Aufteilung in die Sm Kanth und Sm Brieg.

  • Sm Großköris: Auflösung und Neuerrichtung in Freiwalde.

  • Sm Kanth und Brieg: Bezug der neuerbauten vorläufigen Sm-Gebäude.

  • Sm Holzkirchen: Inbetriebnahme der neu erbauten Schlosserwerkstatt.

  • Sm Dessau: Bezug der fertig gestellten Dienstwohnungen durch die Fam. W. Knorr, G. Shröter u. E. Müller.

  • Sm Gramzow: Bezug der fertig gestellten Wohnungen im Verwaltungsgebäude durch Straßenmeister Rüther.

  • Sm Halle: Fertigstellung und Bezug der acht Dienstwohnhäuser des Sm-Gehöfts.

  • Sm Weimar: Bezug der vier Wohnhäuser.


01.12.1941
  • Sm Ziesar: Die Großgarage wird in Betrieb genommen.


12.12.1941
  • Strecke 140: Inbetriebnahme des ca. 7 Kilometer langen einbahnigen Abschnitts zwischen den Anschlussstellen Hasborn und Dorf (Kreuzung mit der R49).

    Die Quelle B017529 zeigt auf Seite 97 einen Kartenausschnitt aus dem Archiv der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach (AVgT). Dieser Ausschnitt enthält die RAB-Teilstrecke.


16.12.1941
  • Reichsautobahnen und die "Endlösung der Judenfrage":

    Auf einer Zusammenkunft der Mitglieder des Kabinets für das Generalgouvernement unterrichtet Hans Frank in seiner Rolle als Generalgouveneur über die geplante Massenvernichtung der europäischen Juden. Er sagt u.a.:
    "... Dieses Gebiet des Generalgouvernements wird unmittelbar nach dem durchgeführten Rückdeutschungsprozeß der Ostgebiete des Reiches der nächste Bestandteil Europas sein, der der absoluten Deutschdurchdringung unterstellt werden wird. Wir werden die großen Reichsautobahnen bauen, die quer durch unser Land gehen. An diesen Reichsautobahnen werden Siedlungsdörfer mit Deutschen entstehen. [...) Da wir dann auch die Möglichkeit haben, allenfalls hier nicht mehr benötigtes Fremdvolkstum nach Osten abzugeben, wird es nicht zu unüberwindlichen Schwierigkeiten führen, das deutsche Volkselement mehr und mehr verwurzeln zu lassen und das fremdvölkische Element immer mehr abzudrängen."

    Quelle: Frank-Tagebuch, S. 457 ff., wiedergegeben in Götz Aly: "»Endlösung« Völkerverschiebung und der Mord an den europäischen Juden", by S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt a. Main, 1995

21.12.1941
  • Sm Gleiwitz: Inbetriebnahme der neuen Mannschaftsbaracke auf dem vorläufigen Sm-Gehöft. Gleichzeitig auch die Kraftwagenhalle, Werkstatt, Gerätehalle und der Fahrradraum.


23.12.1941
  • Sm Gramzow: Die neuen Büroräume im Verwaltungsgebäude werden bezogen.

    Gramzow
    Ansicht des Dienstgebäudes auf einem Foto von 2012

Zusammenstellung: H. Schneider, Redaktion Naumburg (Saale) des AfASG, 1/2020